Vortrag von Dieter Gosewinkel, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Bibliothek der Fritz Thyssen Stiftung, 24. November 2016
Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gab es in Europa nicht mehr so viele Geflüchtete wie heute. Ihre Herkunftsstaaten versagen ihnen den Schutz staatsbürgerlicher Rechte. Bieten Menschenrechte in dieser Situation adäquaten Ersatz? Ausgehend von dieser Frage der Gegenwart nimmt Dieter Gosewinkel das Verhältnis von Staatsbürgerschaft und Menschenrechten aus historischer Perspektive in den Blick. Beide Konzepte traten mit der französischen Deklaration der Menschen- und Bürgerrechte 1789 gleichzeitig in die Geschichte des europäischen Rechts ein, standen aber stets in einem Spannungsverhältnis zueinander.